Donnerstag, 27. Dezember 2012

Seekrankheit


Als potentiell Seekrank-Gefährdeter treffe ich vier Arten von Massnahmen, um sorgenfrei auf Törns gehen zu können:

1. Einleben an Bord
Bevor ein Törn beginnt, versuche ich mindestens einen Tag an Bord im Hafen zu verbringen, um mich an das veränderte Leben zu gewöhnen und um allfälligen "Alltagsstress" ganz abzubauen.

2. Histamin-Management
Es gibt genügend Forschungsergebnisse die zeigen, dass ein tiefer Histaminspiegel die Gefahr von Seekrankheit drastisch reduziert. Ein tiefer Histaminspiegel kann mittels einer Diät und durch Einnahme von Vitamin C erreicht werden. Jeden Tag an Bord nehme ich ein paar hundert Milligramm Vitamin C, wenn möglich als Depot-Kapseln um die Aufnahme über den Tag zu verteilen. Nachfolgend eine Einkaufsliste derjenigen Esswaren (man verzeihe das "Schwiizerdütsch"!), welche auch Menschen mit Histamin-Intoleranz zu sich nehmen:

Backwaren/Frühstück
  • Brot
  • Knäckebrot
  • Reiswaffeln /Maiswaffeln
  • Guetzli
  • Müesli
  • Cornflakes
  • Kaffee
  • Tee – kein Schwarztee!
  • Zuckersticks
  • Honig
  • Konfiture - nicht Erdbeer!
Gemüse etc.
  • Peperoni
  • Broccoli
  • Kartoffeln
  • Fenchel
  • Blumenkohl
  • Zucchetti
  • Karotten
  • Salatgurke
  • Blattsalat
  • Radieschen
Früchte
  • Nektarinen
  • Aepfel
  • Melone - nicht Wassermelone!
Kühlprodukte
  • Joghurt nature, ev. Frucht
  • Butter
  • Gaudakäse
  • Ricotta
  • Hüttenkäse
  • Milch
  • Frischfleisch (Poulet)
Allgemeine Waren
  • Couscous (auch gut zu kochen bei Seegang!)
  • Teigwaren
  • Reis
  • Hirse
  • Schnellmais
  • Pestosauce
  • Salatsaucenpäckli
  • Küchenkräuter getrocknet
  • Kräutersalz
  • Salz
  • Rapsöl
  • Chips (gesalzen, ohne Zutaten)
Flüssigkeit
  • Wasser
  • Sirup (schwach)
  • Mango/Nektar Fruchtsaft
  • Verboten: Ananas, Orangensaft
  • keinen Alkohol!

3. Allgemeine Bordregeln für unterwegs
Dazu gehören die üblichen Ratschläge wie der Aufenthalt mittschiffs oder am Steuer sowie der permanente Blick zum Horizont. Als Skipper mit Verantwortung geniesst man wenigstens einen Vorteil: die innere Einstellung lässt die Seekrankheit kaum zu!

4. Medikamente
Scopoderm etc. brauchen wir kaum mehr, weil die ersten drei Massnahmen wirkungsvoll genug sind. Wichtig ist aber zu wissen, dass die Medis vorhanden sind!



Montag, 17. Dezember 2012

Test von Yachting Monthly

Nicht den besten Tag von Tester Chris Beeson erwischte die Hanse 325, als sie im letzten September getestet wurde. Die Liste der Schwachpunkte hat Chris Beeson komplett getroffen und mit angelsächsischer Gelassenheit darauf hingewiesen. Die Stärken dieses Bootes, nämlich die guten Segeleigenschaften bei limitierter Grösse und Budget, sind im Test etwas untergegangen. Zudem war diese Hanse 325 etwas spärlich ausgerüstet: das Komfortpaket mit den LED-Leselampen fehlte und auch die Luke über dem WC.




Samstag, 8. Dezember 2012

Kalter Süden

Wir lernen, dass es im Süden warm und im Norden kalt ist. In der Schweiz glauben wir daher, dass die Ostsee im Winter nur etwas für Wikinger-Typen ist. In diesem Dezember ist es definitiv umgekehrt, wie das nachfolgende Bild von heute dokumentiert. 

Blick aus der Küche auf den Velo-Unterstand

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Ausrüstung 2013

Nach einer Saison Segelerfahrung wird die Wunschliste für Verbesserungen und Ergänzungen ziemlich umfangreich. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Faltpropeller
Auf der Hanse-Optionenliste kostet ein Faltprop gleich viel, wie wenn er nachträglich von FlexoFold individuell geliefert wird. Mit der Lieferung des Faltprops habe ich jetzt gratis einen Reservepropeller. Weiterer Vorteil: da ein Festpropeller einfacher zum Manövrieren ist, kann damit während der ersten Saison gute Erfahrungen gesammelt werden.

 ein FlexoFold 16 x 10 wartet auf seinen Einsatz 

Ich frage mich warum soviele andere und teurere Faltprops gekauft werden, obwohl die FlexoFolds regelmässig bei Tests zu den Besten gehören. Zudem sind diese dänischen Props direkt ab Werk relativ günstig zu haben.
    
  • Leichtwindsegel...
...ein unendliches Thema! Um es kurz zu machen: trotz Abraten und Gegenargumenten von renommierten Segelmachern entscheide ich mich für einen flachen Gennaker aus starkem Nylon anstatt einen Code-Zero aus einem "harten" Hi-Tech-Material. Das Tuch begrenze ich auf 40 m2 - üblich wären 60 m2. Der Gennaker wird von einer Bartels-Anlage gerollt. Vorteil: die gerollte "Wurst" hat noch irgendwo Platz. Das Rolly-Tasker-Segel wird von http://www.tuchwerkstatt.de geliefert. Dieses Segel muss bei Leichtwind für a l l e Kurse herhalten - da kommt auch ein Teleskop-Spibaum zum Einsatz. Nebst der flotten Unterstützung durch Herrn Hentschel von der Tuchwerkstatt habe ich eine sehr gute Beratung von Herrn Zill / Lee Sails erhalten.

Code - "Flat Gennaker"

  • Dyneema-Fallen...
... sind gekauft und warten auf den Einsatz. Das bisherige Grossfall dient dann als Gennaker-Schot.

  • Teak-Scheuerleisten...
... sind von http://www.tischlereibehn.de/ sind an die Werft geliefert und warten auf die Montage. Der geplante Göta-Kanal ohne Scheuerleiste wäre Stress pur!
Die geschraubten Metallleisten auf den Scheuerleisten sind schweineteuer! Ich suche immer noch Alternativen. Hinweise sind herzlich willkommen.

  • Bug-Vorbau
Um die Rollanlage für das Leichtwindsegel auf Distanz zum Vorstag halten zu können, ist ein Vorbau nötig. Mit dem Vorbau darf die Hanse aber nicht länger als 10 m werden: Schallgrenze für Hafengebühren! 
Die Schablone ist erstellt und das Rohmaterial wartet im Keller um laminiert zu werden.   

Bildmontage des Bug-Vorbaus auf eine Charter-Hanse 320

  • Schleuderleisten...
... montiere ich im Mai 2013 auf dem Salontisch.

  • Bodenbretter
Die Schnittkanten der Bodenbretter sind roh und werden im Mai 2013 von mir mit Epoxi versiegelt. Dort wo die Bilge Lagerplatz anbietet, werden die Bodenbretter nicht mehr verschraubt, sondern mit Klettverschluss versehen. Beim Niedergang knarren die Bretter wie in einem Krimi. Abhilfe schafft ein genaues Abschleifen, damit Holz nicht mit der GFK-Bodenverstärkung scheuert.

  • Kombi: Cockpittisch + Rettungsinsel-Halterung
Eine clevere Lösung wartet darauf etwas später beschrieben zu werden!




Dienstag, 4. Dezember 2012

Törnplanung 2013

Eine Törn-Saison zu planen, setzt immer etwas Optimismus voraus: nicht nur das Wetter kann nicht geplant werden - auch Gesundheit und familiäre Angelegenheiten sind nicht planbar: insbesondere wenn z.B. die Eltern 90 resp. 85 Jahre alt sind...    

Für 2013 steht der Trollhätte- und Göta-Kanal auf dem Programm. Der Hinweis eines erfahrenen Clubkollegen macht Sinn: die Passage von West nach Ost ist weniger frequentiert und die Schleusenmanöver  sollten daher weniger stressig verlaufen - vor allem beim Hochschleusen mit den Turbulenzen im Becken.

Erste Etappe im Juni 2013:
  • Klintholm: Wanderungen zu den Kreidefelsen von Mön
  • Kopenhagen mit Möglichkeit zum Crewwechsel (Easyjet nach Basel)
  • Anholt: Inselgefühl und Natur pur
  • Göteborg mit zweiwöchiger Pause (Rückflug via Kopenhagen in die Schweiz)


Heiliegenhafen - Kopenhagen

Kopenhagen - Göteborg

Zweite Etappe im Juli 2013:
In rund drei Wochen sollten die 390 km und 64 Schleusen ohne Stress zu schaffen sein. Eine ca. zweiwöchige Pause in Oxelösund/Nyköping mit Rückflug in die Schweiz ist Ende Juli eingeplant.


Göteborg - Oxelösund (Stockholm)

Dritte Etappe im August 2013
  • Nachttörn nach Gotland
  • Gotland - Öland/Kalmar
  • Kalmar - Heiligenhafen in kleinen und gemütlichen Etappen


Oxelösund - Kalmar

Kalmar - Heiligenhafen

Sonntag, 25. November 2012

ARC 2012: eine Hanse 325 ist dabei!

Ein junges norwegisches Paar "absolviert" ihre Hochzeitsreise über den Atlantik. Im Rahmen der ARC starten sie mit einer Hanse 325 - dem zweitkleinsten Boot der Flotte. Der Start wird um zwei Tage auf den Dienstag, 27.11.2012 verschoben, da der Wind zu stark ist und die Wellen bis zu 6 m zu hoch sind.

Blog: http://mariusogkristinlangtur.blogspot.ch/

Mittwoch, 19. September 2012

Auswassern

Soll der Mast gelegt werden oder nicht? Die Meinung bleibt bis zum Tag des Auswasserns gespalten. Am Schluss gibt das kleinere Risiko den Ausschlag: Mast runter! Zum Glück will an diesem Tag niemand anders auswassern und so bleibt genügend Zeit die Kabel im Salon sauber zu trennen und zu beschriften. Ein weiteres Argument z.G. des gelegten Masts: moderne Segelboote haben die Wanten aussen angeschlagen und somit schwächer dimensionierte Mastprofile, welche wiederum anfälliger auf Windbelastungen sind. Das Mastprofil Z350 der Hanse 325 ist laut Hersteller nur für 26 -29ft - Boote ausgelegt!

Noch im Wasser wird der Motor konserviert und der längst fällige Oelwechsel durchgeführt. Der zuständige Werftspezialist  erledigt dies mit einer beruhigenden Selbstverständlichkeit. Auch der Boiler wird abgesaugt und wo notwendig kommt Frostschutz zum Einsatz. Meine Fragen sind willkommen. 

Dank den Erfahrungen des Service-Chefs geht dann das Mastlegen speditiv und ich fühle mich im Entscheid bestätigt. Der Mast lagert in der Halle.

Die Libertine ist auf dem Bock und die Seepocken müssen vom Saildrive und vom Propeller gekratzt werden. Schade, da hätte die Hanse-Werft im Frühjahr mit etwas Pockenfett o.ä. dem Schiff einen Gefallen getan.


Seepocken haben die Motorleistung zu Saisonende merklich reduziert

Für den Aussenplatz entscheide ich mich nicht in erster Linie wegen des Preises, sondern in der Hoffnungen auf weniger Kondenswasser durch geringere Temperaturschwankungen als in der Halle. Diesbezüglich streiten sich sogar die Experten.   


Kiel mit Berührungsspuren

Hier liegt sie geduldig und wartet bis Mai 2013



Samstag, 15. September 2012

Dänische Südsee und Lübecker Bucht

Vor dem Auswassern noch einmal eine schöne Tour zum Abgewöhnen! Die Libertine wird zum "Gesundheitsschiff": Skipper und Crew sind alle im Gesundheitswesen tätig.

Heiligenhafen - Marstal - Grömitz - Travemünde - I. Pöhl - und zurück

Anreise: zuerst die Gastflagge hoch - aber nicht verkehrt!

Ausfahrt Heiliegenhafen: Bojen zählen

in Windrose gebettet 

Weit voraus im Dunst: Schonerbrigg steuert Marstal an

10.09.2012: Schoner, Briggs und Barken treffen sich in Marstal. Sie segeln unter Holländischer Flagge und haben Deutsche Schüler an Bord (die sich übrigens erstaunlich gesittet aufführen!). Gegen Abend treffen immer mehr Schiffe ein und alle haben Platz!


Im Fahrwasser kurz vor Marstal

Perfektes Hafenkino!

Marstaler Sliprampe

Unheimliche Stimmung im Hafen

Ungewöhnlich: leere Stege...

...und auch hier!
Das Schiffahrtsmuseum in Marstal ist einen Besuch wert. Hier findet man unter anderem 250 Modellschiffe, die die Entwicklung vom ursprünglichen Segelschiffstyp zu grösseren Windjammern bis zum modernen Motorschiff zeigt. Auch kann man hier unter vielen anderen interessanten Gegenständen mehr als 150 Buddelschiffe und mehrere hunderte Gemälde von Schiffen begutachten.


Solch hohe Wellen auf der Ostsee?

Früh-emanzipierte Dänin am Steuer

Keine Dänin am Steuer - trotzdem emanzipiert

Perfekter  Ritt westlich Fehmarnbelt

Unser Verfolger - fast wie aus dem Buch "Wir Ertrunkenen"!

Dickes Buch aber lesenwert!

Wir fahren durch den Fehmarnsund in die Lübecker-Bucht, während der "Verfolger" wegen der Masthöhe aussen rum muss. Am Abend ist er aber vor uns in Travemünde, während wir eine Nacht in Grömitz bleiben.


nahendes Unwetter im Nacken

im Fehmarnsund

Im geschützten Lee: die Fehmarnsundbrücke "geht unter"

Guten Morgen Grömitz!

AIS meldet: die "Mir" im Anzug!

Mir & Co

Travemünde: Gemeinsames Einlaufen mit der Mir


Die "Passat": Wahrzeichen von Travemünde

Fröhliches Fischessen...

...mit zugehörigem Dessert!

Travemünde by Night

Insel Poel: ruhig und beschaulich

Wismar - Heiligenhafen: der letzte grosse Schlag im 2012

14 kn Wind konstant raumschots, flaches Wasser und wärmende Sonne: so fällt das nahende Saisonende etwas schwer und verursacht leichte Melancholie.


Sonntag, 19. August 2012

Dänische Südsee

Der August bietet perfekte Segeltage: sonnige Tage und nicht allzu starker Wind. Die Hafenplätze in der Dänischen Südsee sind immer noch stark belegt.

Das Wasser ist warm, lädt aber trotzdem nicht zum Baden ein: die Ostsee ist voll von Quallen. In den Schwärmen von Ohrenquallen verstecken sich auch Feuerquallen, die erhebliche Schmerzen zufügen können.  Rasierschaum scheint ein effizientes Heilmittel zu sein.

Heiligenhafen - Langeland - Rund Aero und zurück

Marstal lädt zum Wandern ein

Ein Platznachbar in Marstal ist Einheimischer und erklärt uns die politischen Probleme der Insel Aero. Die Fähre ist viel zu teuer und darum bleiben die Touristen aus - da hilft auch der Gratisbus auf der ganzen Insel nichts. Insbesondere der wunderschön gelegene Golfplatz auf dem nördlichen Ausläufer der Insel leidet unter dem Schwund der Golfer.

Die Inselbewohner haben wenig Verständnis für die Regierung in Kopenhagen und denken schon manchmal an eine Abspaltung - Aero ein zukünftiger Offshore-Finanzplatz?

Getriedefeld bei Soeby

Sonnenuntergang auf Aero

Hafen Soeby

Klageschrift aus Aeroskobing...

...und die Blumen gleich dazu!

Malerisches Aeroskobing

Kleine Klappradtour zum schönsten Golfplatz

Oeko-Golf?

Blick Richtung Norden...

...und Richtung Süden

Clubhaus mit Leuchtturm


Teure Fähre nach Aero: Golfplatz leer!

Schatten über dem schönen Golfplatz

Bagenkop: die besten Liegeplätze will niemand!

Crew streikt - kein drittes Hafenmanöver mehr!

Bagenkop: teurer Hafen aber schöne Infrastruktur

Zurück in Heiligenhafen: Morgenstimmung

Die Halbpersenning ist endlich fertig!