Sonntag, 3. März 2013

Technische Besonderheiten auf der Libertine

Audio/Musik

Für Stereoanlage und Montage kann man viel Geld und Zeit ver(sch)wenden und die Löcher im Boot würden mir weh tun! Den besten Musikgenuss im Cockpit hätten ja sowieso die Füsse: anders lassen sich die Lautsprecher nicht montieren.

Cooler Klang im Cockpit

Meine Lösung ist eine Boombox von Logitech für etwas mehr als 100 Euro. Dank Batteriebetrieb ist ein satter Musikgenuss im Salon wie auch im Cockpit möglich - und akustisch werden die Ohren - und nicht die Füsse bedient! Über Bluetooth gekoppelt mit dem Smartphone sind den Wunschkonzerten keine Grenzen gesetzt. Die Boombox ist mit 12V gespiesen. Das Bordnetz kann als Stromquelle dienen aber wenn das Ladegerät loslegt riegelt die Boombox die Zufuhr wegen zu hoher Spannung sofort ab. Kleiner Nachteil: unter Batteriebetrieb schaltet die Boombox die beiden Extra-Woofer ab und der Sound wird etwas dünner.

AIS

Will ich nie mehr hergeben! Seit die AIS-Signale auf dem Simrad-Plotter NSS7 erscheinen, fühle ich mich spürbar sicherer - zumindest solange alles funktioniert - und als neugieriger Mensch interessiert man sich für die jeweiligen Schiffsdaten in der Umgebung (bis 30sm!). Auch die U-Boote und andere Schiffe der Marine werden angezeigt - allerdings ohne detaillierte Angaben wie Zielort etc.

AIS-Objekte als Dreiecke mit Fahrrichtung + Geschwindigkeit

Die Verkabelung und die unterschiedlichen NMEA-Signale sind für den Laien eine Knacknuss: ein paar Stunden Literatur (gratis im Internet) sind Vorbedingung. Mein Funkgerät RO4800  liefert zuverlässig die AIS Daten, braucht aber die GPS-Signale in anderer Baud-Geschwindigkeit als die AIS-Daten daherkommen. Mit unterschiedlichen Baud-Geschwindigkeiten ist der Plotter definitiv überfordert und es braucht ein paar Tricks.

Schaltplan:  NMEA-Wandler fehlt noch
  
Wer sich für Details interessiert, kann mir gerne eine Mail senden. Übrigens: mit dem Actisense-Adapter habe ich alle Simnet-Daten auf dem PC im Zugriff und diese können zum Beispiel zusammen mit OpenCPN sinnvoll verwendet werden.

Elektronische Navigation

Ja, ich gebe es zu: obwohl die Papierkarten korrekt an Bord sind, benütze ich fast ausschliesslich die elektronische Navigation! Dazu stehen mir 4 redundante(!) System zur Verfügung:
  • 1 Bordsystem mit Simnet und Plotter
  • 1 Netbook-PC mit einer Bluetooth-GPS-Maus und Seekarten vom NV-Verlag (eine CD kommt zusammen mit den Papierkarten)
  • 2 Galaxy S-plus-Smartphones mit Navionics-Karten
Während den Törns sind immer zwei Systeme aktiv und eines davon plottet (es könnt ja sein, dass die Amis plötzlich die Signale unterdrücken!).

Spezialist auf diesem Gebiet ist Skipper-Udo: http://www.skipper-wws.de/SeaNavCD.html Technisch und auch preislich ist die elektronische Navigation in den letzten Jahren zum "Schlaraffenland" geworden - mit allen Vor- und Nachteilen!

Heizung

Mir werden die ungemütlichsten Zeiten prophezeit, da ich keine Dieselheizung intallieren will. Nach einem Jahr Erfahrung bin ich aber mit meinem Entscheid ganz zufrieden. Dafür steht ein Elektrolüfter zur Verfügung.

Ecomat 2000: klein aber teuer!
In niedrigster Stufe hört man diesen kleinen Würfel kaum und kann wunderbar schlafen. Nachteil: es wird nicht die Aussenluft aufgeheizt und damit bleibt mehr Feuchtigkeit im Schiff. Für die kommende Saison überlege ich mir, wie ich mit einem Flex-Lüftungsschlauch die Aussenluft an die Rückseite des Ecomats bekomme.

Teilpersenning

Die Langlebigkeit der Dichtungen aller Bordöffnungen ist mir viel Wert. Aus diesem Grund habe ich eine Teilpersenning über alle Luken schneidern lassen.

an unterem Relingdraht montiert
Als Schattenpender im Hafen oder unter Anker dient diese Persenning, wenn sie an den oberen Relingdraht montiert wird.
Viermal mussten die Leute von Oleu kommen, bis diese Persenning passte - bei einem solch exotischen Auftrag kein Wunder. Sollte der Trend einreissen, dass auch im Norden ein solcher UV-Schutz gefragt ist, hat Oleu sicher einen Wissenvorsprung!